Kilian Schröcker, der im Alter von sechs Jahren damit begann, mit Freunden auf dem grünen Rasen zu kicken, entwickelte relativ schnell eine Begeisterung für den Fußballsport. Bei seinem ersten Verein, dem TuS Admont, stellte sich zudem rasch heraus, dass er gute Reflexe hatte. So war es nicht weiter verwunderlich, dass er bereits bei der U10 im Tor stand.
Nach zwei Jahren beim WSV Liezen und einem Jahr in der Jugend des SK Sturm Graz wechselte er 2015 in die Red Bull Akademie. Dort nahm ihn als Trainer die Spieler-Legende Alexander Zickler unter seine Fittiche. Im Mai 2019 der 20-Jährige dann erstmals im Kader des FC Liefering, sein Debüt in der 2. Liga folgte im März 2020 beim Duell mit dem SV Lafnitz.
„Ohne täglicher harter Arbeit, egal, wie viel Talent man grundsätzlich mitbringt, steht man trotzdem irgendwann einmal an“, schildert der Steirer seine Erfahrungen aus der Zeit in der Red Bull Akademie. „Ich habe es allerdings nie als Belastung empfunden, Training und Schule vereinbaren zu müssen. Für mich war immer schon klar, dass ich Fußballer werden wollte, etwas anderes kam für mich nie infrage. Daher habe ich Tag für Tag versucht in allen Bereichen mein Bestes zu geben.“
Zu den absoluten Highlights während dieser Jahre zählt der junge Tormann vor allem sein Debüt und die Spiele in der 2. Liga für den FC Liefering, aber noch etwas mehr der Sieg mit der U15 gegen die Grasshoppers Zürich im traditionsreichen Cordial-Cup 2016 in Kitzbühel vor mehreren tausend Zuschauern im Stadion bzw. dank Übertragung per Livestream zu Hause vor den Bildschirmen. Der Abschied vom FC Liefering fiel dem mehrmaligen Meister in unterschiedlichen Altersklassen in der Jugendliga des ÖFB eher leicht: „Das Ende des einen ist gleichzeitig auch der Beginn von etwas anderem. Gerade die Entscheidung, für den FC Pinzgau Saalfelden zu spielen, war absolut nicht schwer. Ich wollte unbedingt mehr Spielzeit und sah hier die Chance, diese zu erhalten. Das Umfeld hier passt zudem sehr gut, denn für die Regionalliga wird hier äußerst professionell gearbeitet. Ich denke, hier habe ich die besten Optionen, mich weiterzuentwickeln. Von dem her passt diese Station zum momentanen Zeitpunkt perfekt.“
Dass die Entscheidung richtig war und Schröcker rasch ein wichtiger Bestandteil unseres Teams wurde, bestätigen die Statistiken. Nach anfänglichen Abstimmungsschwierigkeiten und einem etwas holprigen Saisonstart kam die gesamte Mannschaft immer besser in Fahrt. In seinen ersten 18 Spielen für den FC Pinzgau Saalfelden stand der steirische Schlussmann jedes Mal in der Startelf und konnte dabei sechs Mal seinen Kasten sauber halten. In den anderen zwölf Spielen musste er nur selten öfter als ein Mal hinter sich greifen, was ihn zu einem extrem sicheren Rückhalt für seine Vorderleute machte.
Über sich hinaus wuchs unsere Nummer eins vor allem am 6. Spieltag beim torlosen Remis beim SK Bischofshofen im August 2021, als er Chance um Chance der Gastgeber vereitelte und die gegnerischen Angreifer regelmäßig zur Verzweiflung brachte. Mit jeder Parade merkte man, wie beim ehemaligen U17-Nationalteamtormann das Selbstvertrauen stieg.
Der 20-Jährige, der sich selbst als ehrgeizig und leicht risikofreudig beschreibt, steht aktuell mitten in den Vorbereitungen für die kommende Frühjahrssaison. Wenn die Zeit es allerdings zulässt, verbringt er gerne Zeit mit seiner Freundin. Vor allem den Ritzensee am Fuße des Steinernen Meeres haben sie im Sommer wie im Winter als ihren absoluten Lieblingsplatz auserkoren.
Seine Erwartungen an das Frühjahr 2022 definiert die Nummer eins des FC Pinzgau Saalfelden äußerst ambitioniert: „Das Ziel ist klar – wir wollen in der Rückrundentabelle ganz oben stehen und selbstverständlich auch den SFV-Stiegl-Landescup gewinnen. Die Vorbereitung läuft derzeit sehr gut und die Trainings sind optimal. Ich denke, das ist eine gute und wichtige Basis. Ich freue mich schon, wenn es wieder losgeht!“
Im Frühjahr will Schröcker nach einem überragenden Herbst an seine Leistungen im Frühjahr anschließen und sich für höhere Aufgaben empfehlen. Unlängst konnte der Steirer in der Österreichischen Bundesliga einige Probeeinheiten absolvieren. Der Schritt zum FCPS hat sich für den Torhüter definitiv bezahlt gemacht, aber es muss jedem klar sein, dass das nicht das Ende der Fahnenstange sein wird – vielmehr war es der Startschuss für eine hoffentlich erfolgreiche fußballerische Zukunft.