FC Pinzgau Saalfelden | A Fan Owned Club

„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“

Nach drei Siegen in den ersten drei gespielten Partien (die dritte Runde gegen den BSK 1933 musste aufgrund eines starken Gewitters abgebrochen werden) und überzeugenden Auftritten musste der FC Pinzgau Saalfelden in Runde 5 gegen SV Austria Salzburg die zu diesem Zeitpunkt erste Saisonniederlage hinnehmen. Danach ging ein wenig der rote Faden und die Konstanz verloren. Starken Leistungen sollten weniger berauschende Auftritte folgen, sodass man in der Tabelle schnell Boden verloren hat. Da in der laufenden Saison aufgrund der Regionalliga-Reform einiges auf dem Spiel steht, hat sich der Klub Anfang Oktober nach einer umfangreichen Analyse und einem offenen Austausch mit Trainer Alexander Schriebl auf eine vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit verständigt. Mit Markus Fürstaller kehrte ein alter Bekannter auf die Trainerbank der Pinzgauer zurück. Das sollte sich nach einer makellosen Bilanz als großer Glücksgriff herausstellen. Frei nach dem Motto „Gekommen, um zu bleiben“ bleibt der 47-Jährige nach sechs Siegen in ebenso vielen Partien dem Regionallisten auch im Frühjahr als Cheftrainer erhalten. 

Du bist im Herbst sehr spontan zu deinem Trainercomeback gekommen. Wie waren deine ersten Eindrücke?
Markus Fürstaller: Das stimmt in der Tat, es war für mich sehr unerwartet, dass ich in diese Situation gekommen bin. Bei einem Trainerwechsel gehört dann aber immer ein bisschen Glück dazu, und warum es dann auf einmal so gut funktioniert hat, ist eine gute Frage. Wenn man das immer vorher wüsste, würde man nie in Bedrängnis kommen und alle Entscheidungen frühzeitig richtig treffen. Es ist oft nicht erklärbar, aber ich war dann wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der erste Eindruck im Training war sehr gut und wir haben dann schnell einen positiven Entwicklungsweg eingeschlagen.

Welche Maßnahmen hast du mit deinem Trainerteam dann gesetzt? Viel Zeit ist ja nicht zur Verfügung gestanden.
Fürstaller: Die Spieler haben den Ernst der Lage sehr schnell erkannt, in den letzten Wochen vor der Winterpause aufopfernd agiert und mit unbändigem Willen um die drei Punkte gekämpft. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist zügig zurückgekommen und die letzten sechs Spiele waren auch auf spielersicher Ebene sehr überzeugend. Es war eine große Freude, der Mannschaft auf dem Platz zuzusehen. Konditionelle Akzente waren in dieser Phase nicht mehr notwendig und daher lag der Fokus auf Einzelgesprächen beziehungsweise Gespräche in kleineren Gruppen. Der mentale Bereich spielt auch im Amateurbereich eine große Rolle und mit jedem Erfolg, stieg auch das Selbstvertrauen. Das galt auch für mich und von Tag zu Tag wuchs auch in mir die Freude an der Trainertätigkeit.

Wie war dann die Aufteilung innerhalb des Trainerteams?
Fürstaller: Das bestehende Trainerteam kenne ich sehr gut und daher war auch die Eingewöhnungsphase sehr kurz. Ich wusste, ich kann allen vertrauen und habe große Unterstützung erfahren. Das hat mir den Einstieg erleichtert und das wusste ich sehr zu schätzen. Der Trainingsbetrieb ist gut gelaufen, ich habe mich dann punktuell, wo ich der Meinung war, dass es Sinn macht, intensiver eingebracht. Ich habe sehr viele Dinge direkt angesprochen und den Fokus auf das Hier und Jetzt gelegt. Was irgendwann einmal war, kann man nicht mehr verändern, man muss aber die Lehren daraus ziehen und es als Antrieb nehmen.

Kann man den beeindruckenden Erfolgslauf an bestimmten Faktoren festmachen?
Fürstaller: Im ersten Schritt war es sicher der berühmte Trainereffekt und mit dem Erfolg gegen den Tabellenführer, stellte sich auch schnell ein gewisser Spaßfaktor im Training und beim Spiel ein. Tolle Kombinationen, Kreativität im Spiel und die Bereitschaft den inneren Schweinehund zu überwinden, waren weitere Erfolgsfaktoren. Das hat mir imponiert und es waren für mich persönlich die ausschlaggebenden Punkte.

Nach dem Herbst ist bekanntlich vor dem Frühjahr. Wie sehen die Planungen aus?
Fürstaller: Aktuell läuft gerade die erste Vorbereitungsphase. Neben selbstständigen Einheiten wird in der Kraftkammer die wichtige Grundlage für die intensive Vorbereitung geschaffen. Wichtig ist uns die Verletzungsprophylaxe, damit unsere Spieler ideal für den Trainingsauftakt am 9. Jänner vorbereitet sind. Christian Rothart hat sich um alles gekümmert. Er ist ein Fachmann und sorgt für den ersten wichtigen Schritt. Ab dem Trainingsstart habe ich dann den Lead und werde mit meinem Trainerteam gemeinsam die wichtige Phase planen. In den nächsten Wochen werden die essentiellen Grundlagen für das ganze Jahr gelegt, das wollen wir für uns nutzen.

Wie sieht es in puncto Zielsetzung fürs Frühjahr aus?
Fürstaller: Ich würde das nicht an einer Tabellenposition festmachen. Da spielen immer viele Faktoren eine Rolle. Wenn es uns gelingt, dass die Spieler fit sind, ihre Kreativität ausleben können und spielerische Lösungen finden, werden wir auch im Frühjahr viel Freude haben und erfolgreich sein. Wichtig ist aber, dass man einen Plan B in der Schublade hat. Es werden Spiele kommen, wo man auf dem spielerischen Sektor nicht die notwendige Durchschlagskraft haben wird. Darauf wollen wir uns vorbereiten und weiterhin flexibel agieren. Das hat uns am Ende der Herbstrunde schon ausgezeichnet.

Wie sieht es mit dem Kader aus?
Fürstaller: Aktuell schauen wir, dass alle angeschlagenen Spieler wieder fit werden und problemlos mit der Mannschaft im Jänner trainieren können. Natürlich kann man nie ausschließen, dass jemand den Verein kurzfristig verlässt, aber das gehört zum Geschäft. Unser Kader ist nicht wahnsinnig groß, ein bis zwei Spieler für die Breite würden uns aber sicherlich sehr guttun.

Der Trainingsstart des FC Pinzgau Saalfelden wird am 9. Jänner 2023 erfolgen. Aktuell konnten bereits drei Testspiele fixiert werden. Am 3. Februar geht es gegen TSU Bramberg, ehe man am 11. Februar auf die SPG LASK Amateure trifft. Am 18. Februar folgt das Duell gegen SK St. Johann.

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